Stasimuseum Berlin
Haus 1 der Zentrale des MfS

PODCAST: Stephan Krawczyk - Gelöste Stimmen

In jenem Teil Deutschlands, der sich von 1949 bis 1990 „Deutsche Demokratische Republik“ nannte, wurde hunderttausenden Menschen von einem Macht-Apparat Gewalt angetan. Die Leben dieser Menschen wurden von der Gewalterfahrung verändert; sie hat sich in die Erinnerung eingeschrieben. Die hier verfügbaren Hörstücke widerspiegeln die authentischen Erfahrungen von Betroffenen der staatlichen Willkür. Die Texte handeln vom Eingesperrt sein, von Angst und Einsamkeit, Ungewissheit und Hoffnung und vom Mut zum Widerstand, sich nicht brechen zu lassen, die eigene Würde auch unter widrigen Umständen zu wahren.

 

Teil 1: "Ich habe den harten Jungen gezeigt"

Im Mittelpunkt steht der Bericht eines Mannes, der als Achtzehnjähriger in der DDR verhaftet wurde. Dieser Bericht zeigt die Bedeutung des Charakters bei der Bewältigung schwieriger Situationen. Die im Gefängnis verlorene Zeit ist eine Erfahrung, die aus dem Abstand der heutigen Zeit erzählt werden muss, weil sie wahr ist. Sie ist verlorene Zeit, doch angefüllt mit Absurditäten. Sind die Erfahrungen noch vorhanden? Ist das Vergangene vergangen? Andere Erinnerungen ergänzen den Bericht.

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Stephan Krawczyk - Gelöste Stimmen

Teil 1: "Ich hab den harten Jungen gezeigt"


Teil 2: "In der Herkunft verwurzelt sein"

„Auch die Wahrheit kann staatsfeindliche Hetze sein!“ Ein junger Mann aus Erfurt wird verhaftet, weil er in den Siebzigern ein Schild beschrieben hatte, auf dem stand, wie viele Menschen an der deutsch-deutschen Grenze seit dem Mauerbau ums Leben kamen. Die Zeit im Stasi-Gefängnis ist Krieg, ein Kampf mit dem Vernehmer. Mit kluger Vernunft widersteht der junge mann in dumpfen Zeiten und findet Erstaunliches heraus.

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Stephan Krawczyk - Gelöste Stimmen

Teil 2: "In der Herkunft verwurzelt sein"


Teil 3: "Die ganze Wohnung war vereist"

Medizin hinter Gittern. Medikamente, Tabletten, Spritzen, die nicht der Heilung, sondern „Entheilung“ dienen, sind in Diktaturen einerseits Mittel der Machtausübung und retten andererseits Leben, beides wird erzählt. Immer sind die Bedingungen schroff und lassen sich nicht verändern. Was es bedeutet, davongekommen zu sein, ist der bleibende Eindruck beim Hören dieses Podcasts, der aus verschiedenen Erinnerungssplittern mehrerer Menschen besteht.

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Stephan Krawczyk - Gelöste Stimmen

Teil 3: "Die ganze Wohnung war vereist"


Teil 4: "Seine Koordinaten stimmten nicht mehr"

„Erziehung zum Sozialismus“ oder eigene Wege gehen? "Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen." (Aristoteles) Sich früh schon zu entschließen, einen Weg zu gehen, der nicht von der Diktatur vorgeschrieben ist, weg von dort, wo falsche Normen gesetzt werden, die nicht anerkennbar sind – nicht von denen, die in diesem Podcast zu Wort kommen. Eine Frau erzählt von ihrem Sohn, der trotz äußeren und inneren Drangsals den Willen, in Freiheit zu leben, nicht eingebüßt hat. Ein Plädoyer für Standhaftigkeit in großen Zeitspannen.

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Stephan Krawczyk - Gelöste Stimmen

Teil 4: "Seine Koordinaten stimmten nicht mehr"


Teil 5: "Mir hat eine Türklinke gefehlt"

Wie lange der Schrecken darüber dauert, von der Diktatur gemeint gewesen zu sein, hängt nicht zuletzt von der Möglichkeit ab, erzählen zu können, und zwar in dem Bewusstsein, dass jemand zuhört. Jeder Mensch reagiert auf ganz eigene Weise auf den Schrecken. Anschaulich schildert eine Frau die unmenschlichen Bedingungen, die ihr als junger Frau in der Diktatur zugemutet wurden – und wie alles fortwirkt.

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Stephan Krawczyk - Gelöste Stimmen

Teil 5: "Mir hat eine Türklinke gefehlt"


 

Der Podcast entstand im Auftrag des Stasimuseums mit Unterstützung des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

BAB